In Seattle leben zirka 500 000 Einwohner im Zentrum, im King County sind es rund zwei Millionen. Die Seattlites gelten als besonders sympathisch, sozial und politisch engagiert – eine interessante Stadt für einen abwechslungsreichen Familienurlaub. Die Stadt steht im Ruf, anders zu sein als andere US-Metropolen. Das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Seattle einen großen Zuwanderungsstrom erlebt hat und als die Boomregion Nordamerikas gilt. Schon mehrfach wurde Seattle zur lebenswertesten Stadt der USA gewählt.
Doch wer nach Seattle zieht, kommt nicht um Profit zu machen, sondern in erster Linie, um das Leben zu genießen. Das moderate Klima ist auch ein Grund für die wachsende Popularität der Metropole. Hinzu kommt die Lebensqualität mit der berühmten Lage. Bis tief ins Landesinnere zieht sich der Meeresarm des Puget Sound, der sich von der kanadischen Grenze 250 Kilometer weit nach Süden bis nach Olympia, der Hauptstadt von Washington, erstreckt. Bei guter Sicht kann man von Seattle aus die Olympic Mountains sehen, im Osten leuchten die Cascade Mountains. Eine US-Metropole also, die nur einen Katzensprung von der Wildnis entfernt ist. Eine Besonderheit in der Weite der Vereinigten Staaten.
Erfinder und Existenzgründer aus Seattle
Seattle ist nicht nur durch seine weltberühmten Musiker bekannt geworden, sondern auch durch seine Erfinder und Existenzgründer. Die Namen reichen von Microsoft bis zum Flugzeughersteller Boeing.
Bereits 1916 gründete der 35-jährige William Boeing mit seinem Studienkollegen Conrad Westerveldt eine Firma für den Bau von Flugzeugen. Ihre erste Boeing startete auf dem Lake Union, der nördlich des Stadtzentrums liegt. Als erste Fluggesellschaft bot die „Boeing Airtransport“ im Jahre 1927 eine Flugverbindung zwischen Chicago und San Francisco an. Heute hat sie sich mit United Airlines zu einer der weltweit größten Airlines entwickelt.
Ein weiterer Existenzgründer, der aus Seattle stammt, ist Bill Gates. Er gründete 1975 mit einem Freund namens Paul Allen in New Mexico „Microsoft“, mit dem er nur vier Jahre später in die Nähe seiner Heimatstadt Seattle übersiedelte. Bis heute ist „Microsoft“ das größte Softwareunternehmen der Welt. Das Betriebssystem „Windows“ von „Microsoft“ ist weltweit zum Standard für Personal Computer geworden. In der Region hat sich dadurch die Computerindustrie zum wirtschaftlichen Standbein entwickelt.
Die jüngste Erfolgsstory heißt jedoch „Starbucks“. Howard Schultz erwarb in den 80-er Jahren eine Reihe lokaler Cafés. Aus diesen machte er innerhalb kürzester Zeit eine weltweite Café-Kette.
Weltbekannte Künstler aus der Pazifik-Metropole
Die Stadt wurde in Europa vor ein paar Jahren durch den Film „Schlaflos in Seattle“ näher bekannt. Die Jugend hingegen kannte die Stadt schon lange vorher durch ihre Musik. Die Künstlerszene macht seit einigen Jahren Schlagzeilen und hat weltberühmte Bands wie Nirvana oder Pearl Jam hervorgebracht. Diese und andere Gruppen prägten Seattle.Musik hat in der Pazifik-Metropole Geschichte gemacht – auch Jimi Hendrix, Quincy Jones oder Ray Charles wurden hier geboren oder lebten hier. Seit 1970 ist Jimi Hendrix auf dem Greenwood Memorial Friedhof in Seattle begraben. Mit Subventionierung des Microsoft Mitgründers Paul Allen, einem Fan von Jimi Hendrix entstand im Seattle Centrum ein Music-Experience-Museum of Rock’n Roll in Form einer Riesen-Gitarre.