Legenden auf La Palma. Auf der Kanarischen Insel kann man im Familienurlaub auch etwas über Geschichte lernen und sich auf die Spuren alter Erzählungen begeben.
Die Ureinwohner La Palmas hießen Benahoaritas. 1492 wurde ihre Insel vom spanischen Königreich Kastilien erobert. Es folgte eine Zeit, die wir als wirtschaftlichen Aufschwung bezeichnen würden. Der Anbau von Zuckerrohr, Bananen und Wein brachte viel Geld ein. Auf den Plantagen aber mussten aus Afrika entführte Sklaven schuften. Im 16. Jahrhundert war La Palma privilegiert, denn die Insel durfte mit Amerika Handel treiben und Sant Cruz de La Palma entwickelte sich zu einem der wichtigsten Häfen des spanischen Reiches. Das wiederum lockte Piraten, die die Insel überfielen, plünderten und die Gebäude in Brand steckten. Daraufhin errichtete La Palma prächtige Wehranlagen.
Hier aber soll es um drei Legenden gehen, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weiter erzählt werden. Ob sie stimmen?
Eine Statue für den „Sprung des Verliebten“
Ein junger Hirte wollte das Herz eines hübschen Mädchen erobern und riskierte alles. Er stammte aus dem im Nord-Osten La Palmas gelegen Dorf La Galga. Die Herzallerliebste zierte sich und wollte einen Beweis für seine Liebe. Sie verlangte, dass er mit Hilfe einer damaligen Sprung-Lanze dreimal über die Tiefen einer Schlucht nahe Puntallana im Kreis drehen drehen solle. Mutig schritt der junge Hirte zur Tat. Zwei Mal gelang ihm das gefährliche Kunststück. Beim dritten Versuch aber brach seine Holz-Lanze, zersplitterte und der Verliebte stürzte in die Schlucht.
Jetzt erinnert eine Staue, die den Libestollen mit seiner Lanze zeigt an das damalige Unglück. „El Salto del Enamorado“ – der Sprung des Verliebten – wird die Legende von den Einheimischen genannt. Die Statue kann auf einer schönen Aussichtsplattform in der Nähe von La Galga besucht werden.
Des Teufels Kampf gegen die Liebe – das La-Palma-Veilchen
Der höchste Berg La Palmas ist der Roque de los Muchachos. Auf seinen kargen und trockenen Böden wächst eine besonders schöne Pflanze. „Viola Palmensis“ – das La-Palma-Veilchen – streckt hier seine violetten Blüten zwischen April und Juni der Sonne entgegen. Aber wie kommt das hübsche Gewächs hierher? Auch dazu gibt es eine Legende.
Die Liebe eines jungen Paares wurde nicht geduldet. So trafen sich die beiden heimlich auf dem Berg. Der Teufel selber wollte das junge Liebesglück unterbinden und errichtete eine Mauer zwischen den beiden Verliebten. Als der junge Romeo die Mauer versuchte die Mauer zu übersteigen, stürzte er in den Abgrund. Seine Geliebte gab die Suche nach dem Vermissten nie auf, durchkämmte die Gegend und kam dabei selber zu Tode. Am Ort ihres Scheidens von der Welt blüht seither jedes Jahr im Frühling das La-Palma-Veilchen.
Für immer vereint – die Zwillings-Drachen-Bäume von Brena Alta
Der Ort Brena Alta liegt ganz in der Nähe der Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma. Er gehört zu den bevorzugten Wohngebieten der Hauptstädter. 1492 lebte in Brena Alta eine junge Holde, in die sich gleichzeitig zwei Zwillingsbrüder verliebt hatten. Das konnte natürlich nicht gut gehen und so wurde entschieden, dass die Brüder und Rivalen die Geschichte in einem Kampf austragen sollten. Das aber nahm einen unerwarteten Ausgang – bei der Auseinandersetzung starben beide.
Die junge, umschwärmte Dame verfiel in tiefe Trauer. Ihr Wunsch war es nun, ein Andenken an die Zwillinge zu schaffen, denn sie wollte die beiden ihr Leben lang in Erinnerung behalten.
So suchte sie Zweige von Drachenbäumen, die seit der Antike als Symbol für Unsterblichkeit galten. Diese pflanzte sie eng beieinander ganz in der Nähe des Unglücksortes. Und so wuchsen die Bäume dicht an dicht, ihre Zweige umarmten und verflochten sich und entwickelten gemeinsam eine einzige Baumkrone.
Und noch heute reckt sich in Los Llanitos de Breña Alta eine einzelne Baumkrone in den Himmel – auf zwei parallelen Stämmen: die Zwillingsdrachenbäume.
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La Palma – ganzjährig ein schönes Ziel für den Familienurlaub
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